Archiv für den Monat: März 2014

Schwungtuch Übungen für die gezielte Förderung des Miteinanders in der Gruppe

Das Schwungtuch ist ein ideales Hilfsmittel und bietet unterschiedliche Möglichkeiten zum Arbeiten in der Psychomotorik und zur Wahrnehmung. Wichtig bei den Übungen sind aber auch das Sozialverhalten und das Miteinander. Gerade wenn eine Gruppe neu zusammenkommt, kann das Schwungtuch als Einstiegsübung genutzt werden. Der Übungsleiter erlebt das gemeinsame Spiel der Kinder und kann dadurch gezielt eingreifen und Hilfestellungen geben.

Das Schwungtuch

Die Schwungtücher gibt es in unterschiedlichen Größen, sodass für jede Gruppengröße das ideale Tuch zur Verfügung steht. Sie sind aus bunten Stoffen hergestellt und verfügen über Schlaufen, damit die Kinder es gut fassen können. Bei einer kleinen Gruppe von Kindern reicht schon das Maß bis maximal 350 cm im Durchmesser. Größere Gruppen benötigen ein Schwungtuch mit einem Durchmesser von bis zu 700 cm. Zu Beginn der Übung werden die Schlaufen des Tuchs fest umfasst und das Tuch bewegt. Die Wellenbewegungen der Arme werden auf das Tuch übertragen.

Übungen mit dem Schwungtuch

In der Psychomotorik, und gerade bei Übungen mit dem Schwungtuch, kommt es darauf an, dass Konzentration, Ausdauer, Bewegung und Koordination geschult werden. Nachdem die Kinder ein Gefühl für die Bewegung bekommen haben, werden Schaumstoffbälle für die Abwandlung der Übung eingesetzt. Bei älteren Kindern können auch schwerere Bälle genutzt werden. Während die Kinder das Tuch bewegen, platziert der Übungsleiter die Bälle auf dem Tuch. Nun sollen die Kinder versuchen die Bälle zu bewegen, ohne dass sie vom Schwungtuch herunterfallen. Durch gezielte Bewegungen wird die Geschicklichkeit auf eine große Probe gestellt. Begonnen wird bei der Übung erst mit einem Ball. Später werden weitere Bälle hinzugegeben, um der Schwierigkeitsgrad zu steigern und die Bälle im Gleichgewicht zu halten. Bei der Umsetzung der Übung ist darauf zu achten, dass der Ball, der vom Schwungtuch fällt, von dem Kind aufgehoben wird, bei dem er hinabgefallen ist. So wird vermieden, dass alle Kinder plötzlich loslaufen, um den Ball wieder auf dem Tuch zu platzieren.

Der Übungsleiter wird schnell feststellen, dass die Kinder mit großer Motivation und Begeisterung dabei sind. Daher lässt sich die Übung sehr gut in einer Psychomotorikstunde integrieren.

Verschiedene Übungsvarianten

Nicht nur mit Bällen kann das Schwungtuch genutzt werden. Bei einer anderen Variante wird das Schwungtuch auf dem Boden ausgebreitet. Die Kinder sitzen am Rand und halten die Schlaufen fest umfasst. Zwei Kinder der Gruppe legen sich mittig auf das Tuch. Die umstehenden Kinder richten sich auf und beginnen sich in eine Richtung zu bewegen. Durch die Rotation des Tuches erleben die liegenden Kinder eine ganz neue Wahrnehmung ihrer Umgebung. Bei einer weiteren Variante werden die liegenden Kinder durch den Raum gezogen.

Psychomotorik-Übungen als Bindeglied zwischen Körper und Geist

Die Entwicklung von Kindern wird durch psychomotorische Übungen deutlich unterstützt. Die Begrifflichkeit umfasst die Verbindung zwischen der geistig-seelischen und der körperlich-motorischen Entwicklung, die grundlegend in die Verhaltensmuster und die Bewegung eingreifen. Gerade im Bereich der Förderung von Kindern können gewisse Muster durchbrochen werden, die den Umgang mit der Umwelt und anderen Menschen deutlich erleichtert. Geschult werden bei Psychomotorik-Übungen gezielt das Sozialverhalten, die Motorik, der Gleichgewichtssinn und die Koordination.
Die Kinder werden spielerisch mit unterschiedlichen Situationen konfrontiert, wobei der Bewegungsablauf und die Bewegung im Allgemeinen im zentralen Mittelpunkt stehen.

Gezielte Übungen

Die unterschiedlichen Übungen sind gezielt auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder abgestimmt und sorgen dafür, sich selbst zu erleben. Dabei ist es sehr wichtig, dass die Gruppe nicht wahllos zusammengestellt wird. Vielmehr sollten Kinder zusammengebracht werden, deren Bedürfnisse ähnlich gelagert sind. Die Übungen umfassen einer Psychomotorikstunde Bestandteile aus Übungen und Spielen. Das freie Spiel darf dabei natürlich nicht zu kurz kommen.

Beliebte Übungen für Kinder im Bereich der Psychomotorik

Die Übungen sind unterschiedlich strukturiert und können daher gezielt Anwendung finden. Einige Kinder benötigen spezielle Übungen für die Motorik, andere wiederum Übungen für die Wahrnehmung. Gekonnt zusammengefügt ergeben sie die perfekte Grundlage.
Eine interessante Übung ist das „Formen legen“. Sie zielt darauf ab, die Wahrnehmung, Feinmotorik und Konzentration zu schulen. Dazu werden Bänder in unterschiedlichen Farben benötigt. Im ersten Schritt wird durch den Übungsleiter eine spezielle Form auf dem Boden ausgelegt. Die Kinder haben anschließend die Aufgabe, die Form zu betrachten und mit ihrem eigenen Seil nachzulegen.

Eine weitere Übung wird mit einem Schwungtuch und Bällen durchgeführt. Am besten eignen sich dafür große Bälle aus Schaumstoff. Die Kinder stellen sich im Kreis um das Schwungtuch auf und nehmen es in die Hände. Die Bälle werden auf das Schwungtuch gelegt. Die Kinder müssen darauf achten, dass die Bälle nicht vom Tuch herunterfallen. Dabei werden die ganze Konzentration, die Wahrnehmung und die Reaktion beansprucht.

Interessant ist auch die Übung mit einer Reifenstraße, die einen bestimmten Bewegungsraum umfasst. Gezielt geschult werden hierbei die Grobmotorik, die Ausdauer, die Koordination und die Wahrnehmung. Die Kinder stellen sich auf der einen Seite der Reifen auf und durchqueren die Ringe hüpfend. Je nach Alter der Kinder kann mit einem oder mit beiden Beinen gesprungen werden. Die Übung kann durch Rückwärtsspringen abgewandelt werden.