Archiv für den Monat: Juli 2014

Die Bedeutung von Psychomotorik

Psychomotorik ist unter anderem als Methode in der Heilpädagogik angesiedelt. Sie kommt dort als Erziehung durch Bewegung zum Einsatz. Der Begriff setzt sich aus den beiden Worten Psyche und Motorik zusammen. Dabei stehen die beiden Begriffe in einer wechselseitigen Beziehung zueinander. Sie funktionieren niemals getrennt voneinander und umfassen die Beziehung zwischen Körper und Geist. Grundlegend wird ein religiöses Menschenbild vorausgesetzt, welches die kognitiven Fähigkeiten, die Psyche, die Emotion und die Bewegung umfasst, die zur Entwicklung der psychosozialen Handlungskompetenz des Menschen beiträgt. Die spezielle Methodik der Psychomotorik ist demnach eine pädagogische Haltung, die der Pädagoge gegenüber dem Menschen aufbaut und dementsprechend eine psychomotorische Entwicklungsförderung gestaltet.

Bewegungs- und Wahrnehmungsförderung

Die Psychomotorik geht von der Grundlage aus, das Selbstvertrauen durch Bewegungs- und Wahrnehmungsförderung erzeugt wird. Diese Förderung ist die substanzielle Voraussetzung für alles Lernen, gerade in der Auseinandersetzung mit der Umwelt, die den Menschen umgibt. Kinder lernen in die Psychomotorik die Verbesserung der Körperwahrnehmung, der Körpervorstellung und der Körperbeherrschung. Es entsteht eine Optimierung der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Daraus ergibt sich das sogenannte Selbstkonzept.

Praxisnutzen

Dem Kind wird in der Praxis die Möglichkeit geboten, durch Psychomotorik seinen Körper zu erleben und Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Dieses geschieht sowohl mit dem Körper wie auch mit Gegenständen, die während einer Gruppenstunde zum Einsatz kommen. Die Kinder lösen Aufgaben in der Gruppe, wodurch die Sozial-, Sach- und Ichkompetenz deutlich verbessert wird. Die psychomotorische Förderung unterstützt die Reifung durch körperliche Bewegung. Der Begriff psychomotorisch kennzeichnet das Zusammenspiel von motorischen und psychischen Vorgängen.

Mit Rollenspielen Situationen und Erlebnisse thematisieren

Rollenspiele sind ein guter Katalysator, um erlebte Dinge zu verarbeiten und Situationen aufzuarbeiten. Gerade Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren erleben viele neue Situationen, die sie bewältigen müssen, um sie zu verstehen. Daher erfreuen sich Rollenspiele in dieser Altersgruppe einer großen Beliebtheit. Neben dem eigentlichen Rollenspiel finden meist noch Parallelspiele in dieser Altersgruppe statt, wodurch erste soziale Kontakte entstehen und eine vorsichtige Annäherung an ein oder mehrere Kinder erfolgt. Gerade bei jüngeren Kindern wird meist nicht gemeinsam, sondern nebeneinander her gespielt.

Lieblingsrollen der Kinder

Im Rollenspiel mit Kindern beruhen die beliebtesten Formen auf der Grundlage von Vater-Mutter-Kind-Spielen. Ebenso sind Tierrollen sehr beliebt. Dabei sind es Hunde, Katzen oder Dinosaurier, welche die Kinder darstellen möchten – oft auch viele andere Tiere, mit denen sie teilweise im Alltag zu tun haben bzw. die sie gut kennen und schätzen.
Das Rollenspiel Vater-Mutter-Kind ermöglicht den Kindern, Erlebnisse aus der Erwachsenenwelt nachzuahmen und sie für sich und ihre eigene Orientierung zu nutzen und sich zu festigen. Oftmals wird von den Kindern der Übungsleiter mit einbezogen. Dabei spiegeln sie eine andere Person wider. Die Rollenspiele entwickeln sich aus dem freien Spiel heraus, wobei das Kind den Impuls für diese Spielform gibt. Durch die Interaktion zwischen den spielenden Kindern und dem Übungsleiter werden Impulse gesetzt, die die Aktivität des Rollenspiels anregen. Neben der Beobachtung des Verhaltens sorgt der Pädagoge für Anreize, die das Verhalten der Kinder verstärkt. Durch die Präsenz des Pädagogen wird der Weg der Kinder in die Selbständigkeit unterstützt und gleichzeitig eine Vertrauensbasis aufgebaut.

Im Rollenspiel die Frage nach dem: Wer bin ich? Beantworten

Die Rollenspiele in der Psychomotorik fördern die eigene Wahrnehmung und unterstützen bei der Selbstfindung. Die Frage kann jedoch nie erschöpfend beantwortet werden. Lediglich bieten die Rollenspiele und die Grundlagen der Psychomotorik die Möglichkeit, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen die Kinder sich selbst entwickeln können. Sie lernen Dimensionen wie Zeit und Raum zu erfassen und machen Erfahrungen im Bereich von zwischenmenschlichen Beziehungen, die sie für das künftige Leben rüsten. Die Prinzipien der Psychomotorik sind daher genau auf die Bedürfnisse der Kinder ausgelegt.