Archiv für den Monat: Dezember 2013

Psychomotorik – Spiele-Anregungen für die praktische Arbeit

Mit vielen unterschiedlichen Materialien lassen sich psychomotorischen Übungen durchführen und gestalten. Beispielsweise Bälle, die es in unterschiedlichen Ausführungen gibt, fördern die visuelle Wahrnehmung und die Motorik. Es können alle Größen und Formen eingesetzt werden. Dazu zählen Fußbälle, Volleybälle, kleine Massagebälle, Schaumstoffbälle oder Medizinbälle. Es gibt sie in unterschiedlichen Farben und Ausführungen. Das Ziel der Übung ist abgestimmt auf den Ausbau der Feinmotorik, der Grobmotorik und der Koordination. Aber auch die visuelle Wahrnehmung wird angeregt und gefördert. Wichtig beim Übungsablauf ist der kontrollierte Ablauf. Denn der unkontrollierte Ablauf kann durch fehlerhaftes Verhalten der Kinder Verletzungen hervorrufen.

Übungseinheit mit dem Igelball (Massageball)

Mit den kleinen, bunten Bällen werden ganz gezielt Entspannungsübungen durchgeführt und gleichzeitig die Körperwahrnehmung gefördert. Die Kinder legen sich auf eine Matte auf den Bauch und schließen die Augen. Ein anderes Kind oder ein Erwachsener nimmt zwei Igelbälle (Massagebälle) in die Hand und rollt diese über den Körper des Kindes, angefangen am Rücken, über Arme und Beine, bis hin zu den Füßen. Bei der Massage bleibt der Kopf außen vor, da nicht jeder dieses Gefühl als angenehm empfindet. Hintergrund dieser Massage ist die komplette Entspannung des Körpers. Dies kann nur geschehen, wenn der Massierende auf die Bedürfnisse des anderen eingeht. Igelbälle beziehungsweise Massagebälle gibt es in unterschiedlichen Größen und Härtegraden. So bieten sie ein weites Spektrum zum Experimentieren.

Übungseinheit: Sortieren von Bällen

Bei dieser Übung wird sowohl die Feinmotorik, viel auch das visuelle Wahrnehmen angesprochen. Denn die Kinder sollen unterschiedliche Bälle erkennen und sortieren. Dazu gehören das Wahrnehmen der Oberflächenbeschaffenheit und die Farbe. Ein Fußball fühlt sich anders an, als ein Basketball oder Volleyball.

Übung: Bälle als Hindernisse

Die Bälle werden im gesamten Raum verteilt. Hierfür eignen sich besonders Medizinbälle, da sie schwer genug sind und nicht bei jeder kleinsten Berührung davon rollen. Die Kinder bewegen sich durch den Raum auf einer Art Parcours, ohne die Bälle zu berühren. Dies kann im Gehen, Laufen, Krabbeln oder rückwärts laufen geschehen. Geschult wird bei dieser Übung besonders die Grobmotorik und die Koordination, die den Kindern hilft, sich freier und ungezwungener zu bewegen.

Koordinationsübungen für Kinder – Motorik und Koordination fördern

Die Koordination von Kindern lässt sich durch Übungen im Bereich der Grob- und Feinmotorik sehr gut fördern. Spezielle Übungen sind auf die Auge-Hand-Koordination ausgelegt und regen die Visiomotorik an. Gerade im feinmotorischen Bereich sind die Auge-Hand-Koordinationsübungen sehr wirksam und wichtig. Daher sind in der Psychomotorik Koordinationsübungen, die den gesamten Bewegungsapparat der Kinder fordert und die Grob- und Feinmotorik anspricht, unerlässlich.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die Motorik der Kinder zu unterstützen und auszubauen. Um auf den Bewegungsdrang der Kinder einzugehen, eignen sich ein Pedalo und ein Schwungtuch. Während der Fahrt mit dem Pedalo halten die Kinder immer wieder an, um Gegenstände, wie beispielsweise Bälle, Pylonen, Stäbe und kleine Sandsäcke aufzuheben und zu sammeln. Bei der Fahrt wird die Koordination der Grob- und Feinmotorik gefördert. Darüber hinaus lernen die Kinder die Balance zu halten und schulen spielerisch ihren Gleichgewichtssinn. Fliegende Bälle auf dem Schwungtuch ist eine Übung, die mit mehreren Kindern durchgeführt wird. Sie stellen sich im Kreis auf und nehmen das Schwungtuch in die Hände.

Ein Schaumstoffball wird auf das Schwungtuch geworfen. Die Aufgabe der Kinder besteht darin, den Ball mit dem Schwungtuch in die Höhe zu werfen und wieder aufzufangen. Durch diese Übung erlernen sie gemeinschaftlich eine Bewegung zu koordinieren, damit der Ball nicht vom Schwungtuch fällt. Es entsteht eine Gruppendynamik, die von den Kindern große Konzentration und grobmotorische Koordination abverlangt.

Andere Materialien für die Schulung der Feinmotorik

Neben den bewegungsreichen Übungen gibt es auch solche, wo die Kinder sich ruhig auf eine Sache konzentrieren müssen. Mit dem Geobrett mit Aufgabenkarten werden die Kinder dazu aufgefordert, das abgebildete Objekt auf dem Geobrett mit einem Faden nachzubilden. Dabei werden neben der Feinmotorik auch die Koordination und die Konzentration geschult.
Die Würfelbauten mit Selbstkontrolle bieten den Ansporn an die Kinder, ein bestimmtes Objekt mit Würfeln zu bilden. Dabei ist besonders die Konzentration gefragt. Um sicher zu gehen, dass das gebaute Objekt richtig ist, kann mithilfe einer Karte kontrolliert werden.
Die Schulung der Grob- und Feinmotorik ist gerade für den Alltag sehr wichtig, da die Visiomotorik mit jeder Bewegung zum Einsatz kommt.

Die faszinierende Welt der Psychomotorik

Auf verschiedenen Gebieten fördert die Psychomotorik die Entwicklung der Kinder nachhaltig und ist eine Verbindung von Psyche (geistig-seelisch) und Motorik (körperlich-motorisch). Das spannende, praktische Arbeitsfeld der psychomotorischen Entwicklungsbegleitung hat sich in den letzen Jahrzehnten weiterentwickelt und deckt viele unterschiedliche Bereiche, wie Gleichgewicht, Koordination, Motorik und Sozialverhalten in der Förderung der Kinder ab. Die Kinder machen in der Psychomotorik Erfahrungen mit ihrem eigenen Körper und erleben vielfältige Erfahrungen mit unterschiedlichen Materialien.

Die Bewegung ist das zentrale Element der Psychomotorik

Eines der elementarsten Dinge für Kinder ist die Bewegung, die sie schon in frühster Kindheit erleben und eng mit ihrer Entwicklung verknüpft ist. Den Kindern wird in einer Psychomotorik Therapie eine positive Sicht auf sich selbst vermittelt und das Selbstbewusstsein gestärkt. Dieses Selbstkonzept ergibt sich zum einen aus der Überzeugung und zum anderen aus der Einstellung, die das Kind von sich selbst hat. Es sind emotionale und kognitive Elemente, woraus es sich ein Selbstbild erschafft. Dieses Selbstbild vermittelt Dinge, die das Kind über sich selbst weiß. Somit gibt das Selbstbild deutlich Auskunft darüber, wie die Person sich selbst bewertet. Durch Bewegung und Spiel kann das Selbstwertgefühl mithilfe der Psychomotorik gesteigert werden.

Hilfsmittel für die Steigerung des Selbstwertgefühls durch Psychosomatik

Gerade bei Ballsportarten findet die Psychomotorik Anwendung. Fußball beispielsweise bietet ein Zusammenspiel von Spieler und Ball, die eine Einheit bilden. In kleinen Gruppen werden Koordinationsübungen der Ballführung erlernt. Dabei ist die Bewegung vordergründig. Genauso ist es aber auch beim Volleyball oder Basketball.

Mit Pylonen können die Reaktionsfähigkeit und die Schnelligkeit trainiert werden. Gleichzeitig wird mit dem Training auch die Konzentration gesteigert und das Selbstwertgefühl aufgebaut. Die Trainingskartothek Ausdauerparcours eignet sich auch für kleinere Kinder. Mit Hilfe von 50 unterschiedlichen Trainingskarten kann eine moderne und kreative Trainingseinheit erstellt werden. Für das Sprinttraining und die Schnelligkeit eignet sich hervorragend der Trainings Gurt. Zwei Kinder arbeiten zusammen und lernen, sich aufeinander zu verlassen. Der Medizinball fördert die Koordination und das Gleichgewicht. Durch das Gewicht des Medizinballs erleben die Kinder, dass sie Kraft und Balance aufwenden müssen, um den Ball einem anderen Kind zuzuwerfen.

Psychomotorik Übungsbeispiele

Auf spielerische Art fördern psychomotorische Spiele und Übungen die Wahrnehmung, die Motorik, die Koordination, das Sozialverhalten und die Kreativität der Kinder. Daher sind die Spiele und Übungen im Bereich der Psychomotorik genau auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt. In einer Psychomotorik Stunde werden daher Übungen und Spiele angeboten, die nach dem Profil der Kinder in der Gruppe zusammengestellt wurden. Dafür bedienen sich die Therapeuten einem erstellten Profil, welches die unterschiedlichsten Verhaltensweisen jedes einzelnen Kindes dokumentiert. Wichtig für die Durchführung einer Therapiestunde ist eine angenehme Umgebung, in der sich die Kinder wohlfühlen und sie genügend Raum für Bewegung haben.

Psychomotorik-Übungen richtig vorbereiten

Die Übungen und Spiele sollten genau auf das Alter der Kinder abgestimmt sein. Für ältere Kinder können herausforderndere Übungen und schwierigere psychomotorische Materialen verwendet werden, als für jüngere. Daher sollte die Gruppe nicht zu große Altersunterschiede aufweisen. Das Augenmerk liegt auf bestimmten Förderbereichen, beispielsweise auf Übungen für die Feinmotorik oder Koordinationsübungen. Speziell für die Feinmotorik kann der rosa Turm zum Einsatz kommen. Die Kinder werden dazu animiert, zehn unterschiedlich große Kuben in der richtigen Reihenfolge aufeinander zu stellen. Dabei wird das Verhältnis zwischen Größe und Gewicht deutlich. Das genaue aufeinander stapeln der einzelnen Kuben ist für die Kinder eine wahre Herausforderung.

Ein weiteres Lernmaterial ist die braune Treppe, die aus zehn Stufen besteht. Diese Treppe vermittelt den Kindern die unterschiedlichen Größenverhältnisse, Abstände und die Ausdrucksform von Größenverhältnissen. Um den Kindern den Begriff Volumen zu erklären, gibt es Hilfsmittel, die die Arbeit mit der braunen Treppe erleichtern. Mit diesen Prismen, die genau zwischen 2 Treppenstufen passen, lernen die Kinder die Bedeutung des Begriffs Volumen. Sowohl der rosa Turm, wie auch die braune Treppe gehören zu den Basislernmitteln im Bereich der Sinnesschulung.

Aber auch im Bereich der Bewegung und der Selbsterfahrung finden sich verschiedene Möglichkeiten und Materialien, die verwendet werden können. Unter dem Motto Rollbrett Übung kommen Rollbretter zum Einsatz, wo die Kinder sitzend oder liegend den Raum erkunden können. Aber auch die Schwungtuch Übung fördert und fordert die kleinen Teilnehmer.

Die Übungsstunde

Während einer Psychomotorik Übungsstunde wird meist nur eines der Materialien verwendet. Es kommt aber keine Langeweile auf, weil die Kinder immer wieder neue Möglichkeiten finden, ihre Grenzen neu abzustecken und die Materialen dementsprechend zu nutzen.