Archiv für den Monat: Februar 2014

Förderung der Grundbewegungsarten mit einem Reifen

Zur Förderung von Grundbewegungsarten in der Psychomotorik sind kleine Gruppen am besten geeignet, da die Kinder den ganzheitlichen Ansatz durch Spaß und Spiel in den Bewegungsabläufen erleben. Zu große Gruppen verhindern therapeutische Arbeit, da nicht gezielt auf die einzelnen Bedürfnisse eingegangen werden kann. Kinder lernen im Spiel ihre Fähigkeiten kennen und entwickeln ein positives Selbstkonzept. Gefördert werden hierbei die Persönlichkeitsentwicklung und die Selbstwahrnehmung.

Mit unterschiedlichen Lernmaterialien können sie experimentieren, ihre Sinne stärken, um die Umwelt wahrzunehmen. Durch den Kontakt in der Gruppe zu anderen Kindern erleben sie Respekt, Anerkennung und das positive Gruppengefühl. Ziel der Psychomotorik ist die Schwächen und Stärken zu erkennen und die Kinder dahingehend ganzheitlich zu fördern. Nicht nur die Schwächen werden aufgearbeitet. Vielmehr stehen auch die Stärken im Fokus und fließen in die gesamte Interaktion mit ein. Alles basiert auf der freien Entscheidung des Kindes.

Grundbewegungsarten mit dem Reifen

Gerade Übungseinheiten mit dem Reifen, die in der Gruppe durchgeführt werden, helfen den Kindern ihre Sinne und die Motorik zu schulen. Der Reifen wird auf den Boden gelegt und stellt ein Haus dar, in dem die Kinder sich wohlfühlen und hineinsetzen können. Mit der Phantasie der Kinder wir aus dem Reifen ein Weg, den es zu beschreiten gibt.

Mit dem Wandern auf dem Ring werden die Feinmotorik und die Sinneswahrnehmung herausgefordert. Um den Gleichgewichtssinn anzuregen, springen die Kinder in den Reifen und wieder hinaus. Um dies Übung schwieriger zu gestalten, werden die Kinder aufgefordert, nur mit einem Bein oder rückwärts zu springen. Es wird nicht nur in den eigenen Reifen gesprungen, sondern in alle Reifen, die auf dem Boden liegen. Nach Beendigung der Übungseinheit kehren die Kinder in ihren Reifen zurück. Dabei können möglicherweise Schwierigkeiten bei der Raumorientierung auftreten.

Grundbewegungsarten mit anderen Hilfsmitteln

Bälle, Zylinder, Kegelhürden oder Leitern fördern die Kinder in ihren Bewegungsabläufen. Aus der Bewegung heraus müssen sie schnell entscheiden, wie sie sich bewegen und mit der neuen Situation umgehen. Zu Beginn einer Übungseinheit mit Bällen können die Kinder ihren Tastsinn anregen. Bälle mit unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit werden mit geschlossenen Augen angefasst. Die Fingerspitzen ertasten das Material.

Psychomotorik bei ADHS

Eine häufige psychische Erkrankung bei Kindern ist ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung). Diese Krankheit ist sehr schwer zu diagnostizieren. Selbst bei den Behandlungsmethoden sind sich die Ärzte und Psychologen nicht ganz einig. Grundlegend ist aber bekannt, dass genetische Besonderheiten zu einer erhöhten Reaktion auf negative Einflüsse aus der Umwelt und dem sozialen Umfeld Auslöser für ADHS und ADS sein können.

Daher werden bei den Therapien meist unterschiedliche Wege beschritten. Zum einen liegt der Behandlung eine spezielle Medikamentierung zugrunde. Aber auch eine psychomotorische Therapie hilft den Kindern, sich selbst zu entdecken und ihre visuellen und motorischen Fähigkeiten zu erkennen und auszubauen. Die Psychomotorik wird als bewegungsorientierte Gruppenarbeit angewendet. Sie unterstützt das Kind in seinen Fähigkeiten und bildet einen positiven Effekt auf die Gesamtentwicklung.

Schon früh nach der Diagnose ADHS sollte mit einer entsprechenden Therapie begonnen werden. Die Kinder benötigen auch in späteren Jahren immer wieder Unterstützung bei der persönlichen Lebensgestaltung und im Berufsleben. Doch durch umfangreiche Hilfe können individuelle Fähigkeiten der Kinder zum Tragen kommen und den Weg zur eigenen Persönlichkeit voranbringen.

Bewegung und Spiel helfen bei ADHS

Nicht nur um Bewegung geht es in der motopädagogischen Behandlung. Vielmehr ist das körperliche Erleben vordergründig. Das Aufmerksamkeitstraining besteht aus fünf unterschiedlichen Phasen, um die Basis- und Körpersinne zu stimulieren. In der Verbindung mit Bewegung wird das Gehirn aktiviert und die Sinneswahrnehmung gestärkt. Gerade im sportlichen Bereich gibt es unterschiedliche Maßnahmen, die ergriffen werden können. Spiele mit dem Ball helfen den Kindern, ihre grob- und feinmotorischen Fähigkeiten auszubauen. Sie erleben, wie Kräfte einzuschätzen sind. Mit einem Kegelhürden Set erlernen sie, schnell auf Veränderungen zu reagieren.

Konzentration und Schulung der Feinmotorik

Um die Kinder auf den schulischen Alltag vorzubereiten, ist es besonders wichtig, sie spielerisch auf die bevorstehenden Anforderungen vorzubereiten. Viele unterschiedliche Lernmaterialien bereiten die Kinder auf das praktische Leben und die Schule vor. Schon früh kann den Kindern mit den farbigen knopflosen Zylindern das Gesetz der Serie erklärt werden.

Bestehend aus vier Kästen mit unterschiedlichen Zylindern lernen die Kinder unterschiedliche und übereinstimmende Körpergrößen kennen. Höhe und Durchmesser werden verglichen, um die Gemeinsamkeiten zu erkennen. Mit den geometrischen Körpern und Grundflächen erhalten die Kinder erste Einblicke in den Bereich der Raumgeometrie und lernen die Körper den richtigen Grundflächen zuzuordnen.

Umsetzung von Psychomotorik nach Maria Montessori

Psychomotorik ist eine Verbindung aus den beiden Worten Psyche und Motorik. Kinder habe ein natürliches Bedürfnis nach Bewegung. Wenn dieser Bewegungsdrang eingeschränkt wird, entstehen nachhaltige Entwicklungsstörungen. Die Spiele, die der Psychomotorik zugeordnet werden, entsprechen den Bedürfnissen der Kinder. Sie sammeln beim Spielen in der Bewegung Sinnes- und Körpererfahrungen. Dadurch die Entwicklung der motorischen, sprachlichen, sozialen, emotionalen und kognitiven Eigenschaften entscheidend beeinflusst. Denn frühkindliches Lernen ist die Basis der Bewegung.

In kleinen Gruppen, die maximal aus vier Kindern bestehen, wird auf die Stärken und Schwächen eingegangen. Es werden nicht nur einzelne Auffälligkeiten therapiert, sondern das Kind wird ganzheitlich gefördert. Daher sind Vor- und Nachbereitungsgespräche mit den Eltern sehr wichtig. Die Therapiestunden sind so aufgebaut, dass gezielte Spiel- und Bewegungsangebote stattfinden. Im Vordergrund steht die Freiwilligkeit. Psychosomatik kommt zum Einsatz bei Kindern, die Sprachschwierigkeiten, Konzentrationsprobleme, ADS/ADHS, motorische Schwierigkeiten, Wahrnehmungs-, Lern- und Verhaltensdefizite haben.

Einsetzbare Lernmaterialien nach Montessori

Ein beliebtes Montessori Lernmaterial ist der rosa Turm. Hierbei werden die Kinder aufgefordert 10 unterschiedlich große Kuben in der richtigen Reihenfolge aufeinander zu setzten. Die Motorik wird geschult. Gleichzeitig vermitteln die unterschiedlichen Kuben das Verhältnis zwischen Gewicht und Größe. Es ist eine große Herausforderung für die Kinder, die einzelnen Bauteile korrekt übereinanderzustapeln. Die braune Treppe mit Stufenblöcken vermittelt den Kindern Größenverhältnisse und Abstände. Als Basismaterial für die Sinnesschulung besteht die Möglichkeit, mit Prismen für die braune Treppe den Begriff Volume plastisch darzustellen.

Mit 9 Tausenderwürfeln aus Holz wird den Kindern der Begriff von Menge dargestellt. Dieses Perlenmaterial zeigt die Zahlen von 1.000 bis 9.000. Es sind Grundkenntnisse der Mathematik, die die Kinder spielerisch erlernen und umsetzen können. Das Wahrnehmen von Farben und unterschiedlichen Nuancen erleben die Kinder mit dem Farbtäfelchen Kasten. Dieses Sinnesmaterial dient zur Einführung in die Farbabstufungen. Sieben unterschiedliche Farbnuancen werden dabei von neun Farben aufgezeigt.

Eine weitere Besonderheit des Montessori Lernmaterials sind zwei Kästen mit Stoffen, womit die Fingerspitzen sensibilisiert werden. Grobe und feine Stoffstrukturen sind zu ertasten und mit eigenen Worten zu beschreiben. Im weiteren Verlauf der Übung werden die Kinder aufgefordert, die Stoffe zu gleichen Stoffpaaren zusammenzulegen.

Psychomotorik – spielerisch wahrnehmen, erleben, bewegen und handeln

Gerade eine Psychomotorik Stunde bedarf einer guten Vorbereitung. Zu Beginn werden immer wiederkehrende Rituale durchgeführt, die sich in jeder Therapiestunde gleichen. Dadurch werden die Kinder auf die folgenden Übungen eingestimmt.

Zu Beginn sollten thematische Bewegungsspiele im Vordergrund stehen. In der Hauptphase beschäftigen sich die Kinder mit aufgebauten Spielgeräten. Dies können Kletterwände mit Leitern oder Seilen sein. Aber auch Rollbretter, Bälle und Reifen fördert das gemeinsame Spiel. Die Kinder sprechen sich miteinander ab, bauen und planen gemeinsam. Jedes einzelne Kind erlangt Erfolgserlebnisse in der Gruppe, die es bei seiner weiteren Entwicklung im Bereich Motorik und Psyche unterstützen.

In der Abschlussphase werden Spiele durchgeführt, die die Kinder von ihrem emotionsgeladenen Tun in das wahre Leben zurückholen. Hier können beispielsweise Lernmaterialien eingesetzt werden, die die Sinne fordern. Der Therapeut beobachtet und lenkt das Spiel und unterstützt die Gruppe. Sie ist Ansprechpartnerin und macht den Kindern ihre Erfolge bewusst.

Spiele während einer Psychomotorik Stunde

Grundlegend gibt es zwei Möglichkeiten eine Therapiestunde aufzubauen. Einmal sind es Stunden, die in der Gruppe durchgeführt werden. Aber auch Einzeltherapien bieten viele Möglichkeiten, die Kinder im Bereich der Feinmotorik und der visuellen Wahrnehmung zu unterstützen. Unterschiedliche Lernmaterialien bringen den Kindern Bereiche wie Biologie, Geographie, Mathematik, Sprache und Sinneswahrnehmung näher. Der Subtraktionskasten hilft das subtrahieren auf spielerische Art und Weise zu erlernen.

Mit dem kleinen Rechenrahmen werden die Kinder an die Zehner- und Hunderterübergänge herangeführt und lernen so die Stellenwerte richtig kennen. Verschiedene Übungen bereiten auf das schriftliche addieren und subtrahieren vor. Kleiner Kinder haben meist kein Raum- und Zeitgefühl. Immer wieder tauchen Fragen auf, die es zu beantworten gilt. Wann ist mein Geburtstag? In welchem Monat ist Weihnachten? Mit den unterschiedlichen Lernmaterialien können die Kinder spielerisch das Raum- Zeitgefühl erlernen. Als Hilfestellungen gibt es Jahresketten mit bunten Perlen für jeden Monat. Mit einer Lebenskette können wichtige Lebensereignisse dargestellt werden, die sich im bisherigen und zukünftigen Leben der Kinder ereignen.

Welche Sterne am Himmel zu sehen sind, kann den Kindern mit den Planeten unseres Sonnensystems nahegebracht werden. Spielerisch lernen sie die Namen und können auf den dazugehörigen Karten schauen, wie der Planet aussieht.

Psychomotorik – Spiele helfen sich selbst zu entdecken

Gerade in der Psychomotorik ist das spielerische Erlernen und das Entdecken der eigenen Fähigkeiten eine grundlegende Basis. Aufbauend auf dieser Grundlage gibt es unterschiedliche Möglichkeiten die Kinder darin zu unterstützen, ihre Sinne zu schulen. Dazu gehört die Verknüpfung der sichtbaren Motorik mit den inneren Abläufen, wie etwa die Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen.

Koordination von Bewegungen

Gerade im Sport lernen die Kinder die Koordination von Bewegungen und das visuellen wahrnehmen und umsetzten, indem sie einen Zylinder Parcours bewältigen oder über Hürden springen. Bunte Koordinationsringe helfen ein Gefühl für Wurfkraft und Treffsicherheit zu bekommen.

Mit Koordinationsleitern überwinden sie ihre Ängste, Höhen zu erklimmen. Neben diesen Lernmaterialien bieten Bälle auch eine perfekte Basis, um ein bestimmtes Ziel zu treffen. Bei den Wurfübungen müssen die Kinder die Abstände einschätzen und ihre Körperbewegung anpassen. Ein Trampolin fördert den Gleichgewichtssinn der Kinder. Denn durch Rennen, Klettern und Springen lernen sie ihre körperlichen Grenzen kennen und einschätzen.

Übungen mit Formen und Farben

Formen und Farben bereiten die Kinder im Spiel auf die schulischen Anforderungen vor, die ein hohes Maß an Konzentration und schneller Wahrnehmung erfordern. Mit einem Seil wird eine bestimmte Form auf dem Boden ausgelegt, welche die Kinder mit einem anderen Seil nachlegen müssen. Durch die Beobachtung und die Nachahmung werden die visuellen und die feinmotorischen Komponenten geschult und ausgebaut.

Mit dem rosa Trum lernen die Kinder Formen und Größen kennen, die sie aufeinander stapeln, damit ein Turm entsteht. Durch das Betasten erkennen sie die unterschiedlichen Gewichte. Holzzylinder eröffnen den Kindern einen Blick für Größenunterschiede und helfen bei gleichbleibender Form Länge und Breite zuerkennen. Dabei lernen die Kinder die Begriffe niedrig, hoch, schmal, dünn, breit, flach, tief und eng zu unterscheiden.

Im geheimnisvollen Beutel befinden sich unterschiedliche geometrische Formen, die mit den Fingern ertastet werden müssen. Jeweils zwei haben die gleiche Form, die es zu finden und zu erkennen gilt. Dieses Lernmaterial ist eine gute Vorbereitung auf die Geometrie und schult den stereognostischen Sinn. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Figuren nach Form und Größe zu sortieren. Dabei steht die visuelle Wahrnehmung im Vordergrund.