Archiv für den Monat: Mai 2015

Rollbretter sorgen für viel Spaß in der psychomotorischen Bewegungstherapie

Die Psychomotorik befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Bewegung und psychischen Prozessen. Daher sind psychomotorische Sport- und Bewegungsspiele ein wichtiger Bestandteil der Bewegungstherapie für Kinder und Erwachsene. Aber auch zur Entspannung und zur Steigerung des Wohlbefindens können psychomotorische Übungen hervorragend eingesetzt werden. Psychomotorische Spiele und Übungen werden mit zahlreichen Hilfsmitteln durchgeführt. Rollbretter sind dabei ein wichtiger Bestandteil.

Selbst für Bewegungsmuffel ein perfektes Sport- und Spielgerät

In psychomotorischen Übungen und Spielen werden Rollbretter sehr gerne eingesetzt. Vor allem in Bewegungsübungen für Kinder, aber durchaus auch für Erwachsene, bieten Rollbretter vielfältige Einsatzmöglichkeiten und hervorragende Trainingsergebnisse. Rollbretter können in verschiedenen Körperpositionen genutzt werden:

• sitzend
• liegend
• kniend
• stehend

Gerade in der Bewegungstherapie für Kinder werden Rollbretter daher sehr häufig eingesetzt, denn selbst bewegungsfaule Kinder werden durch die Vielseitigkeit der Geräte immer wieder zu neuen Bewegungen und Spielen angeregt. Insbesondere in der Kindertherapie können Rollbretter perfekt dazu eingesetzt werden, auch bewegungsfaule Kinder zu mehr körperlicher Aktivität anzuregen. Daher werden Rollbretter bereits im Vorschulalter in psychomotorischen Spielen und Übungen eingesetzt. Ein weiterer Ansporn zu mehr Bewegung kann erzielt werden, indem die Spiele und Übungen eine Art Wettkampfcharakter erhalten. So können die Kinder in vielen Kindergärten oder Bewegungstherapien für Vorschulkinder ein „Rollbrett-Führerschein“ erwerben und werden so zu mehr Bewegung und vor allem zum bewussten Wahrnehmen und Erleben ihrer Bewegungen angeregt.

Rollbretter eigenen sich nicht ausschließlich für die Bewegungstherapie von Kindern. In der Psychomotorik liegt der Fokus darauf, die persönliche Entwicklung in jeder Hinsicht zu fördern. Da dies ein lebenslanger Prozess ist, können auch in der Erwachsenentherapie durch Übungen mit dem Rollbrett beste Ergebnisse erzielt werden.

Rollbretter ermöglichen Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen

Alle psychomotorischen Spiele und Übungen zielen darauf ab, einen engen Zusammenhang zwischen Bewegung, Wahrnehmung und Erleben herzustellen und so die persönliche Entwicklung optimal zu fördern. Beim Rollen, Fahren oder Rutschen mit dem Rollbrett können viele Bewegungserfahrungen, aber auch Wahrnehmungserfahrungen gesammelt werden. Beginnend von der Eigenschaft des Materials, bis hin zur Reaktion des Rollbretts auf bestimmte Körperbewegungen erleben die Kinder (oder Erwachsenen) den aktiven Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung und selbstbestimmten Handlungen und Bewegungen. Durch psychomotorische Übungen und Spiele mit dem Rollbrett werden:

• die Motorik
• der Gleichgewichtssinn
• die Bewegungskoordination

gefördert. Dabei ist das Rollbrett ein Sport- und Spielgerät mit einem hohen Spaßfaktor, denn es regt immer wieder zu neuen Ideen und Bewegungsabläufen an.

Psychomotorik – für Körper und Gefühle

In der heutigen Gesellschaft hat sich eingebürgert, dass es für jedes Problem eine spezielle Therapie gibt. Sobald das Verhalten eines Menschen von der Norm abweicht, kommen Therapien zum Einsatz, die diese Andersartigkeit beheben. Doch woran wird Andersartigkeit festgemacht? Ist nicht jeder Mensch einzigartig in seinem Verhalten, Denken, Fühlen und Erleben? Meist wird die Andersartigkeit mit einer Erkrankung der Psyche gleichgesetzt, was aber nicht immer richtig ist. Vielmehr sind unterschiedliche Verhaltensmuster, die nicht der Norm entsprechen und auf die heutige Gesellschaft zurückzuführen sind. Das Gefühl und der Körper sind nicht immer im Gleichgewicht, wodurch sogenannte Auffälligkeiten entstehen. Die Psychomotorik hilft dabei, Gefühle und Körper in Einklang zu bringen. Es ist ein Zusammenwirken von Körper, Geist und Gefühlen.

Die Persönlichkeitsentwicklung

In der Psychomotorik wird davon ausgegangen, dass die Persönlichkeitsentwicklung ein ganzheitlicher Prozess ist. Die psychischen und physischen Bereiche sind miteinander verstrickt und wirken aufeinander ein. Daher sind Bewegungs- und Körpererfahrungen auch immer Selbsterfahrungen, die das Kind macht. In der Psychomotorik werden Gefühle und Körper als Einheit gesehen. Gerade bei Kindern sind die seelischen, körperlichen, rationalen und emotionalen Vorgänge eng miteinander verbunden. Daher ist das Handeln und Erleben sehr stark ausgeprägt. Die Sinneseindrücke empfinden sie daher bedeutend stärker als ein Erwachsener und reagieren beispielsweise auf äußere Spannungen mit körperlichem Unwohlsein. Die Persönlichkeitsentwicklung gerade bei Kindern beruht in der Psychomotorik auf einem Gleichgewicht zwischen Gefühlen und Körper. Die Kinder lernen sich selbst einzuschätzen und steigern dadurch ihr Selbstwertgefühl. Sie lernen, sich Dinge zuzutrauen.

Psychomotorik mit einem Ball

Zur Förderung der Motorik und der visuellen Wahrnehmung eignen sich in der Psychomotorik Übungen mit einem Ball. Die Kinder nutzen sie gerne in unterschiedlichen Größen, Farben und mit verschiedener Oberflächenbeschaffenheit. Übungen mit Bällen eignen sich hervorragend für die Verbesserung der Feinmotorik, der Koordination, der Grobmotorik und der visuellen Wahrnehmung. Die unterschiedlichen Spiele und Übungen sollten immer kontrolliert ablaufen, damit die Kinder sich nicht verletzen. Bei der Planung eine Psychomotorik Einheit ist es wichtig, dass auf Bedürfnisse der Kinder eingegangen wird. Neben bewegungsintensiven Bereichen gehören auch Ruhephasen in den Ablaufplan, wo die Kinder sich auf ihren Körper besinnen können. In dieser Phase können Igelbälle zum Einsatz kommen. Die Kinder erfahren durch die anderen eine sanfte Ballmassage und lernen dadurch neue Empfindungen kennen.

Visuelle Wahrnehmung mit Bällen fördern

Psychomotorik mit einem Ball kann in vielen Varianten durchgeführt werden.
Eine spezielle Übung in der Psychomotorik mit einem Ball ist das „Bälle sortieren“. Im Bewegungsraum werden unterschiedliche Bälle verteilt, die in der Größe, Farbe und Beschaffenheit voreinander abweichen. Die Kinder sollen nun die unterschiedlichen Bälle sortieren und zusammenlegen. Die Übung ist darauf ausgelegt, die visuelle Wahrnehmung zu fördern. Eine weitere Übung mit Bällen kann mit einem Schwungtuch durchgeführt werden. Die Kinder stellen sich im Kreis auf und halten das Schwungtuch in den Händen. Während der Psychomotorik Übung mit einem Ball müssen die Kinder versuchen, den Ball auf dem Tuch zu halten. Dabei bewegen die Kinder das Tuch mit ihren Händen. Um die Übung zu erschweren, werden gleich mehrere Bälle auf das Tuch gelegt.