Wer Bewegung erlernt, lernt auch zu handeln. Dazu gehört aber auch, dass die Menschen sich über ihre Sinne orientieren können und dementsprechend angemessen auf emotionale und intellektuelle Situationen reagieren. Daher sind die Psychomotorik Übungen darauf ausgelegt, die Wahrnehmung, das Denken, das Erleben, das Handeln und das Kommunizieren zu erlernen. In erster Linie geht es um die Entwicklung des Menschen. Er soll in sich selbst eine stabile und kompetente Persönlichkeit erlangen, damit er sich mit den gesellschaftlichen Konventionen und sich selbst auseinandersetzen kann. Die durchgeführten Übungen beruhen auf Erlebnis- und Persönlichkeitsorientierung. Die Kinder und Jugendlichen haben dabei die Möglichkeit, spielerisch frei und ungezwungen zu handeln und sich zu entwickeln. Das bedeutet für den Pädagogen, dass er eine motopädagogische Einstellung den Kindern gegenüber entwickelt. Die Besonderheit dieser Einstellung beruht auf der Tatsache, dass es kein richtig oder falsch gibt. Die Nutzung der unterschiedlichen Lernmaterialien bei Psychomotorik Übungen bleibt daher dem Kind überlassen, welches die unterschiedlichen Varianten für sich entdeckt. Interessant ist im Gruppengefüge, dass es selbst für das schwächste Glied einen Platz gibt.
Medizinische Grundlagen
Ein Psychomotoriker, der Psychomotorik Übungen durchführen möchte, sollte über medizinische und psychologische Kenntnisse verfügen. Denn sie sind der Kernpunkt und spielen eine zentrale Rolle. Wichtig ist vor allen Dingen das Wissen darum, dass der Mensch erst einmal lernen muss, die Informationen von außen zu realisieren und für sich umzusetzen. Diese Informationen werden durch Sehen, Hören, Schmecken, Spüren und Riechen wahrgenommen. Verschiedene Übungen bauen genau auf diesen Sinneswahrnehmungen auf und bringen die Umwelt den Kindern deutlich näher.