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Schwungtuch Übungen für die gezielte Förderung des Miteinanders in der Gruppe

Das Schwungtuch ist ein ideales Hilfsmittel und bietet unterschiedliche Möglichkeiten zum Arbeiten in der Psychomotorik und zur Wahrnehmung. Wichtig bei den Übungen sind aber auch das Sozialverhalten und das Miteinander. Gerade wenn eine Gruppe neu zusammenkommt, kann das Schwungtuch als Einstiegsübung genutzt werden. Der Übungsleiter erlebt das gemeinsame Spiel der Kinder und kann dadurch gezielt eingreifen und Hilfestellungen geben.

Das Schwungtuch

Die Schwungtücher gibt es in unterschiedlichen Größen, sodass für jede Gruppengröße das ideale Tuch zur Verfügung steht. Sie sind aus bunten Stoffen hergestellt und verfügen über Schlaufen, damit die Kinder es gut fassen können. Bei einer kleinen Gruppe von Kindern reicht schon das Maß bis maximal 350 cm im Durchmesser. Größere Gruppen benötigen ein Schwungtuch mit einem Durchmesser von bis zu 700 cm. Zu Beginn der Übung werden die Schlaufen des Tuchs fest umfasst und das Tuch bewegt. Die Wellenbewegungen der Arme werden auf das Tuch übertragen.

Übungen mit dem Schwungtuch

In der Psychomotorik, und gerade bei Übungen mit dem Schwungtuch, kommt es darauf an, dass Konzentration, Ausdauer, Bewegung und Koordination geschult werden. Nachdem die Kinder ein Gefühl für die Bewegung bekommen haben, werden Schaumstoffbälle für die Abwandlung der Übung eingesetzt. Bei älteren Kindern können auch schwerere Bälle genutzt werden. Während die Kinder das Tuch bewegen, platziert der Übungsleiter die Bälle auf dem Tuch. Nun sollen die Kinder versuchen die Bälle zu bewegen, ohne dass sie vom Schwungtuch herunterfallen. Durch gezielte Bewegungen wird die Geschicklichkeit auf eine große Probe gestellt. Begonnen wird bei der Übung erst mit einem Ball. Später werden weitere Bälle hinzugegeben, um der Schwierigkeitsgrad zu steigern und die Bälle im Gleichgewicht zu halten. Bei der Umsetzung der Übung ist darauf zu achten, dass der Ball, der vom Schwungtuch fällt, von dem Kind aufgehoben wird, bei dem er hinabgefallen ist. So wird vermieden, dass alle Kinder plötzlich loslaufen, um den Ball wieder auf dem Tuch zu platzieren.

Der Übungsleiter wird schnell feststellen, dass die Kinder mit großer Motivation und Begeisterung dabei sind. Daher lässt sich die Übung sehr gut in einer Psychomotorikstunde integrieren.

Verschiedene Übungsvarianten

Nicht nur mit Bällen kann das Schwungtuch genutzt werden. Bei einer anderen Variante wird das Schwungtuch auf dem Boden ausgebreitet. Die Kinder sitzen am Rand und halten die Schlaufen fest umfasst. Zwei Kinder der Gruppe legen sich mittig auf das Tuch. Die umstehenden Kinder richten sich auf und beginnen sich in eine Richtung zu bewegen. Durch die Rotation des Tuches erleben die liegenden Kinder eine ganz neue Wahrnehmung ihrer Umgebung. Bei einer weiteren Variante werden die liegenden Kinder durch den Raum gezogen.

Psychomotorik-Übungen als Bindeglied zwischen Körper und Geist

Die Entwicklung von Kindern wird durch psychomotorische Übungen deutlich unterstützt. Die Begrifflichkeit umfasst die Verbindung zwischen der geistig-seelischen und der körperlich-motorischen Entwicklung, die grundlegend in die Verhaltensmuster und die Bewegung eingreifen. Gerade im Bereich der Förderung von Kindern können gewisse Muster durchbrochen werden, die den Umgang mit der Umwelt und anderen Menschen deutlich erleichtert. Geschult werden bei Psychomotorik-Übungen gezielt das Sozialverhalten, die Motorik, der Gleichgewichtssinn und die Koordination.
Die Kinder werden spielerisch mit unterschiedlichen Situationen konfrontiert, wobei der Bewegungsablauf und die Bewegung im Allgemeinen im zentralen Mittelpunkt stehen.

Gezielte Übungen

Die unterschiedlichen Übungen sind gezielt auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder abgestimmt und sorgen dafür, sich selbst zu erleben. Dabei ist es sehr wichtig, dass die Gruppe nicht wahllos zusammengestellt wird. Vielmehr sollten Kinder zusammengebracht werden, deren Bedürfnisse ähnlich gelagert sind. Die Übungen umfassen einer Psychomotorikstunde Bestandteile aus Übungen und Spielen. Das freie Spiel darf dabei natürlich nicht zu kurz kommen.

Beliebte Übungen für Kinder im Bereich der Psychomotorik

Die Übungen sind unterschiedlich strukturiert und können daher gezielt Anwendung finden. Einige Kinder benötigen spezielle Übungen für die Motorik, andere wiederum Übungen für die Wahrnehmung. Gekonnt zusammengefügt ergeben sie die perfekte Grundlage.
Eine interessante Übung ist das „Formen legen“. Sie zielt darauf ab, die Wahrnehmung, Feinmotorik und Konzentration zu schulen. Dazu werden Bänder in unterschiedlichen Farben benötigt. Im ersten Schritt wird durch den Übungsleiter eine spezielle Form auf dem Boden ausgelegt. Die Kinder haben anschließend die Aufgabe, die Form zu betrachten und mit ihrem eigenen Seil nachzulegen.

Eine weitere Übung wird mit einem Schwungtuch und Bällen durchgeführt. Am besten eignen sich dafür große Bälle aus Schaumstoff. Die Kinder stellen sich im Kreis um das Schwungtuch auf und nehmen es in die Hände. Die Bälle werden auf das Schwungtuch gelegt. Die Kinder müssen darauf achten, dass die Bälle nicht vom Tuch herunterfallen. Dabei werden die ganze Konzentration, die Wahrnehmung und die Reaktion beansprucht.

Interessant ist auch die Übung mit einer Reifenstraße, die einen bestimmten Bewegungsraum umfasst. Gezielt geschult werden hierbei die Grobmotorik, die Ausdauer, die Koordination und die Wahrnehmung. Die Kinder stellen sich auf der einen Seite der Reifen auf und durchqueren die Ringe hüpfend. Je nach Alter der Kinder kann mit einem oder mit beiden Beinen gesprungen werden. Die Übung kann durch Rückwärtsspringen abgewandelt werden.

Psychomotorik – Spiele-Anregungen für die praktische Arbeit

Mit vielen unterschiedlichen Materialien lassen sich psychomotorischen Übungen durchführen und gestalten. Beispielsweise Bälle, die es in unterschiedlichen Ausführungen gibt, fördern die visuelle Wahrnehmung und die Motorik. Es können alle Größen und Formen eingesetzt werden. Dazu zählen Fußbälle, Volleybälle, kleine Massagebälle, Schaumstoffbälle oder Medizinbälle. Es gibt sie in unterschiedlichen Farben und Ausführungen. Das Ziel der Übung ist abgestimmt auf den Ausbau der Feinmotorik, der Grobmotorik und der Koordination. Aber auch die visuelle Wahrnehmung wird angeregt und gefördert. Wichtig beim Übungsablauf ist der kontrollierte Ablauf. Denn der unkontrollierte Ablauf kann durch fehlerhaftes Verhalten der Kinder Verletzungen hervorrufen.

Übungseinheit mit dem Igelball (Massageball)

Mit den kleinen, bunten Bällen werden ganz gezielt Entspannungsübungen durchgeführt und gleichzeitig die Körperwahrnehmung gefördert. Die Kinder legen sich auf eine Matte auf den Bauch und schließen die Augen. Ein anderes Kind oder ein Erwachsener nimmt zwei Igelbälle (Massagebälle) in die Hand und rollt diese über den Körper des Kindes, angefangen am Rücken, über Arme und Beine, bis hin zu den Füßen. Bei der Massage bleibt der Kopf außen vor, da nicht jeder dieses Gefühl als angenehm empfindet. Hintergrund dieser Massage ist die komplette Entspannung des Körpers. Dies kann nur geschehen, wenn der Massierende auf die Bedürfnisse des anderen eingeht. Igelbälle beziehungsweise Massagebälle gibt es in unterschiedlichen Größen und Härtegraden. So bieten sie ein weites Spektrum zum Experimentieren.

Übungseinheit: Sortieren von Bällen

Bei dieser Übung wird sowohl die Feinmotorik, viel auch das visuelle Wahrnehmen angesprochen. Denn die Kinder sollen unterschiedliche Bälle erkennen und sortieren. Dazu gehören das Wahrnehmen der Oberflächenbeschaffenheit und die Farbe. Ein Fußball fühlt sich anders an, als ein Basketball oder Volleyball.

Übung: Bälle als Hindernisse

Die Bälle werden im gesamten Raum verteilt. Hierfür eignen sich besonders Medizinbälle, da sie schwer genug sind und nicht bei jeder kleinsten Berührung davon rollen. Die Kinder bewegen sich durch den Raum auf einer Art Parcours, ohne die Bälle zu berühren. Dies kann im Gehen, Laufen, Krabbeln oder rückwärts laufen geschehen. Geschult wird bei dieser Übung besonders die Grobmotorik und die Koordination, die den Kindern hilft, sich freier und ungezwungener zu bewegen.

Koordinationsübungen für Kinder – Motorik und Koordination fördern

Die Koordination von Kindern lässt sich durch Übungen im Bereich der Grob- und Feinmotorik sehr gut fördern. Spezielle Übungen sind auf die Auge-Hand-Koordination ausgelegt und regen die Visiomotorik an. Gerade im feinmotorischen Bereich sind die Auge-Hand-Koordinationsübungen sehr wirksam und wichtig. Daher sind in der Psychomotorik Koordinationsübungen, die den gesamten Bewegungsapparat der Kinder fordert und die Grob- und Feinmotorik anspricht, unerlässlich.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die Motorik der Kinder zu unterstützen und auszubauen. Um auf den Bewegungsdrang der Kinder einzugehen, eignen sich ein Pedalo und ein Schwungtuch. Während der Fahrt mit dem Pedalo halten die Kinder immer wieder an, um Gegenstände, wie beispielsweise Bälle, Pylonen, Stäbe und kleine Sandsäcke aufzuheben und zu sammeln. Bei der Fahrt wird die Koordination der Grob- und Feinmotorik gefördert. Darüber hinaus lernen die Kinder die Balance zu halten und schulen spielerisch ihren Gleichgewichtssinn. Fliegende Bälle auf dem Schwungtuch ist eine Übung, die mit mehreren Kindern durchgeführt wird. Sie stellen sich im Kreis auf und nehmen das Schwungtuch in die Hände.

Ein Schaumstoffball wird auf das Schwungtuch geworfen. Die Aufgabe der Kinder besteht darin, den Ball mit dem Schwungtuch in die Höhe zu werfen und wieder aufzufangen. Durch diese Übung erlernen sie gemeinschaftlich eine Bewegung zu koordinieren, damit der Ball nicht vom Schwungtuch fällt. Es entsteht eine Gruppendynamik, die von den Kindern große Konzentration und grobmotorische Koordination abverlangt.

Andere Materialien für die Schulung der Feinmotorik

Neben den bewegungsreichen Übungen gibt es auch solche, wo die Kinder sich ruhig auf eine Sache konzentrieren müssen. Mit dem Geobrett mit Aufgabenkarten werden die Kinder dazu aufgefordert, das abgebildete Objekt auf dem Geobrett mit einem Faden nachzubilden. Dabei werden neben der Feinmotorik auch die Koordination und die Konzentration geschult.
Die Würfelbauten mit Selbstkontrolle bieten den Ansporn an die Kinder, ein bestimmtes Objekt mit Würfeln zu bilden. Dabei ist besonders die Konzentration gefragt. Um sicher zu gehen, dass das gebaute Objekt richtig ist, kann mithilfe einer Karte kontrolliert werden.
Die Schulung der Grob- und Feinmotorik ist gerade für den Alltag sehr wichtig, da die Visiomotorik mit jeder Bewegung zum Einsatz kommt.

Psychomotorik Übungsbeispiele

Auf spielerische Art fördern psychomotorische Spiele und Übungen die Wahrnehmung, die Motorik, die Koordination, das Sozialverhalten und die Kreativität der Kinder. Daher sind die Spiele und Übungen im Bereich der Psychomotorik genau auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt. In einer Psychomotorik Stunde werden daher Übungen und Spiele angeboten, die nach dem Profil der Kinder in der Gruppe zusammengestellt wurden. Dafür bedienen sich die Therapeuten einem erstellten Profil, welches die unterschiedlichsten Verhaltensweisen jedes einzelnen Kindes dokumentiert. Wichtig für die Durchführung einer Therapiestunde ist eine angenehme Umgebung, in der sich die Kinder wohlfühlen und sie genügend Raum für Bewegung haben.

Psychomotorik-Übungen richtig vorbereiten

Die Übungen und Spiele sollten genau auf das Alter der Kinder abgestimmt sein. Für ältere Kinder können herausforderndere Übungen und schwierigere psychomotorische Materialen verwendet werden, als für jüngere. Daher sollte die Gruppe nicht zu große Altersunterschiede aufweisen. Das Augenmerk liegt auf bestimmten Förderbereichen, beispielsweise auf Übungen für die Feinmotorik oder Koordinationsübungen. Speziell für die Feinmotorik kann der rosa Turm zum Einsatz kommen. Die Kinder werden dazu animiert, zehn unterschiedlich große Kuben in der richtigen Reihenfolge aufeinander zu stellen. Dabei wird das Verhältnis zwischen Größe und Gewicht deutlich. Das genaue aufeinander stapeln der einzelnen Kuben ist für die Kinder eine wahre Herausforderung.

Ein weiteres Lernmaterial ist die braune Treppe, die aus zehn Stufen besteht. Diese Treppe vermittelt den Kindern die unterschiedlichen Größenverhältnisse, Abstände und die Ausdrucksform von Größenverhältnissen. Um den Kindern den Begriff Volumen zu erklären, gibt es Hilfsmittel, die die Arbeit mit der braunen Treppe erleichtern. Mit diesen Prismen, die genau zwischen 2 Treppenstufen passen, lernen die Kinder die Bedeutung des Begriffs Volumen. Sowohl der rosa Turm, wie auch die braune Treppe gehören zu den Basislernmitteln im Bereich der Sinnesschulung.

Aber auch im Bereich der Bewegung und der Selbsterfahrung finden sich verschiedene Möglichkeiten und Materialien, die verwendet werden können. Unter dem Motto Rollbrett Übung kommen Rollbretter zum Einsatz, wo die Kinder sitzend oder liegend den Raum erkunden können. Aber auch die Schwungtuch Übung fördert und fordert die kleinen Teilnehmer.

Die Übungsstunde

Während einer Psychomotorik Übungsstunde wird meist nur eines der Materialien verwendet. Es kommt aber keine Langeweile auf, weil die Kinder immer wieder neue Möglichkeiten finden, ihre Grenzen neu abzustecken und die Materialen dementsprechend zu nutzen.

Psychosomatische Übungen: Bewegung mit Tüchern

Im ganzheitlichen Ansatz der Psychomotorik lernen die Kinder durch Bewegung, Spaß und Spiel sich selbst zu entdecken. Dabei erforschen sie eigene Handlungen und Fähigkeiten und entwickeln sich weiter. Durch diese Erfahrungen bilden sie ein positives Selbstkonzept, welches die Persönlichkeitsentwicklung fördert.
Der Grundgedanke der Psychomotorik ist das enge Zusammenspiel von Wahrnehmung, Bewegung und Erleben des eigenen Handelns. Das Vertrauen in sich selbst wächst heran mit den Erfahrungen, die das Kind macht. Unterschiedliche Materialen, Bewegungsabläufe, Spiele und Entdeckungsreisen stärken die Sinne und helfen damit zu Recht zu kommen. Wichtig sind das Erleben in der Gruppe und das dazugehörige Feedback der anderen Gruppenkinder.

Farben wahrnehmen und Bewegung erleben

Grundlage für die Übungseinheit „Bewegung mit Tüchern“ ist die Körperwahrnehmung und das Erkennen von Farben. Die Kinder haben die Möglichkeit, sich ihre Lieblingsfarbe herauszusuchen. Durch die Bewegung der Tücher erfahren sie, dass die Tücher sich auf und ab bewegen, hin und her schwingen, aber auch Kreise in der Luft zeichnen können. Durch das Befühlen des Tuches erkennen sie die Struktur, ob rau oder weich, leicht oder schwer. Körpererfahrungen werden dadurch erzeugt, dass die Kinder sich durch den Raum bewegen. Im Hintergrund läuft leise Musik, die entspannend wirkt. Auf ein Kommando hin werden die Tücher in die Luft geworfen und wieder aufgefangen.

Farben erlernen

Mit bunten Tüchern können die Kinder recht schnell und spielerisch Farben erlernen. Eine Einführung in die Farbabstufungen erfolgt mit einem Farbstäbchen Set. Es sind die Grundfarben in ihren unterschiedlichen Nuancen, die zu benennen sind. In der Gruppe entsteht sehr schnell ein interessantes Ratespiel, wobei die Kinder spielerisch die Unterschiede der Farben kennenlernen.

Mit Farben Zeiträume begreifen

Jahresketten mit 365 Holzperlen zeigen den Kindern, wie lang ein Jahr ist. Abgestuft in 12 verschiedene Farben begreifen sie, dass ein Jahr 12 Monate hat. Es gibt verschiedene Varianten den Kindern ein Gefühl für Zeiträume zu geben.

Lernziele

Zielsetzung der Psychomotorik ist die gesamte Person mit allen Stärken und Schwächen in das spielerische Lernen einzubeziehen, Emotionen zu wecken und an besonderen Auffälligkeiten zu arbeiten. Ganz gleich ob mit bunten Tüchern, einem Farbstäbchen Set oder der Jahreskette. Kinder erleben die unbeschreibliche Vielfalt, die es zu entdecken gibt.

Aufbau von psychomotorischen Einheiten

Am besten eignen sich Kleingruppen, um psychomotorische Fördereinheiten durchzuführen. Der Heilpädagoge hat so die Möglichkeit gezielte Angebote und Übungen durchzuführen, die genau auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt sind. Daher ist eine gute Vorbereitung sehr wichtig, damit die richtige Fördermaßnahme zum Einsatz kommt. Während des Spiels ändern die Kinder den Spielverlauf und entwickeln eigene Ideen. Dadurch zeigen sie deutlich, was sie brauchen. Dementsprechend können die Heilpädagogen den Verlauf der Psychomotorik-Therapie anpassen. Die festen Strukturen verlieren dabei an Bedeutung, was für die Entwicklung der Kinder sehr wichtig ist.

Wichtig ist die Nachbereitung einer Therapiestunde. So kann der Heilpädagoge das Verhalten der Kinder reflektieren und das Verhalten in der Gruppe definieren. Im Gespräch mit den Eltern und Erziehern dienen diese Dokumentationen als Grundlage für weitere Möglichkeiten der Förderung des Kindes.

Spiele, die in der Psychomotorik Anwendung finden

Während einer Therapiestunde sind immer die Basisfunktionen im Vordergrund. Dazu gehören:

• Klettern
• Laufen
• Springen
• Drehen
• Balancieren
• Rutschen

Entsprechend ihrer Entwicklungsvoraussetzung werden Spiele und Übungen angeboten. Zum Balancieren eignen sich Turnbänke. In einer gemischten Gruppe von 3 bis 5-jährigen bekommen die Kleinsten von der Pädagogin Balancierhilfe oder werden an der Hand über die Bank geführt. Aber auch ein Bewegungsparcours mit Kletterseilen, Stangen und Leitern fördert die Kinder in den Basisfunktionen. Sie erleben sich selbst, die Gemeinschaft und lernen Selbstvertrauen aufzubauen. Rollbretter und Bälle fördern die Koordination und stärken das eigene Körpergefühl der Kinder. Sowohl alleine, als auch in der Gruppe erleben sie neue Aspekte ihrer selbst kennen und wachsen über sich hinaus.

Ein Springseil kann jedes Kind einzeln aber auch gemeinsam mit andern Kindern nutzen. Es wird gesprungen, um Energien freizusetzen. Gerade beim gemeinsamen Seilspringen lernen sie auf den anderen zu achten. Nur durch das Zusammenspiel bewegt sich das Springseil und es kann gesprungen werden.

Psychomotorische Fördereinheiten wecken große Emotionen

Gerade in der Psychomotorik ist immer wieder zu erleben, dass aus kleinen, schüchternen Kindern große Gefühle und Bedürfnisse ausbrechen können. Sie leben ihre kindlichen Phantasien aus und lernen dabei ihren Körper kennen, sich selbst zu erfahren und über sich hinaus zu wachsen.