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Übungen in der Psychomotorik

Wer Bewegung erlernt, lernt auch zu handeln. Dazu gehört aber auch, dass die Menschen sich über ihre Sinne orientieren können und dementsprechend angemessen auf emotionale und intellektuelle Situationen reagieren. Daher sind die Psychomotorik Übungen darauf ausgelegt, die Wahrnehmung, das Denken, das Erleben, das Handeln und das Kommunizieren zu erlernen. In erster Linie geht es um die Entwicklung des Menschen. Er soll in sich selbst eine stabile und kompetente Persönlichkeit erlangen, damit er sich mit den gesellschaftlichen Konventionen und sich selbst auseinandersetzen kann. Die durchgeführten Übungen beruhen auf Erlebnis- und Persönlichkeitsorientierung. Die Kinder und Jugendlichen haben dabei die Möglichkeit, spielerisch frei und ungezwungen zu handeln und sich zu entwickeln. Das bedeutet für den Pädagogen, dass er eine motopädagogische Einstellung den Kindern gegenüber entwickelt. Die Besonderheit dieser Einstellung beruht auf der Tatsache, dass es kein richtig oder falsch gibt. Die Nutzung der unterschiedlichen Lernmaterialien bei Psychomotorik Übungen bleibt daher dem Kind überlassen, welches die unterschiedlichen Varianten für sich entdeckt. Interessant ist im Gruppengefüge, dass es selbst für das schwächste Glied einen Platz gibt.

Medizinische Grundlagen

Ein Psychomotoriker, der Psychomotorik Übungen durchführen möchte, sollte über medizinische und psychologische Kenntnisse verfügen. Denn sie sind der Kernpunkt und spielen eine zentrale Rolle. Wichtig ist vor allen Dingen das Wissen darum, dass der Mensch erst einmal lernen muss, die Informationen von außen zu realisieren und für sich umzusetzen. Diese Informationen werden durch Sehen, Hören, Schmecken, Spüren und Riechen wahrgenommen. Verschiedene Übungen bauen genau auf diesen Sinneswahrnehmungen auf und bringen die Umwelt den Kindern deutlich näher.

Psychomotorik – für Groß und Klein

Die Spiele in der Psychomotorik fördern die Eigentätigkeit des Kindes, um es zu selbständigen Handlungen anzuregen und in der Gruppe Erfahrungen zu sammeln. Durch den Ausbau der Sinneswahrnehmung entsteht eine Erweiterung der Handlungskompetenz und der Kommunikationsfähigkeit. Die unterschiedlichen Spiele bauen auf erlebnisorientierten Bewegungsangeboten auf, die den Kindern die Möglichkeit einräumen, ihren Körper kennenzulernen, eine positive Beziehung dazu aufzubauen und ein gewisses Selbstvertrauen zu entwickeln. Psychomotorik.de befasst sich mit den unterschiedlichen Möglichkeiten der Psychomotorik, die sich überall einsetzen lassen. Denn die frühe Schulung der unterschiedlichen Fähigkeiten fängt im Prinzip schon im Säuglingsalter an, indem die kleinen ihre Welt langsam für sich entdecken. Die erste Wahrnehmung ist Bewegung, die durch Licht und Schatten, sowie die Aufnahme von unterschiedlichen Umgebungsgeräuschen entsteht.

Entwicklungsförderung im Kleinkind- und Kindesalter

Kleinkinder erleben ihre Umwelt durch tasten, fühlen, schmecken, hören und riechen. Während der Entwicklung werden sie durch die Eltern und das familiäre Umfeld mit vielen Reizen konfrontiert, die sie für sich entdecken müssen. Dabei wirken sich beispielsweise unterschiedliche Geräusche auf das Wohlempfinden des Kindes aus. Bei der Beobachtung eines Kindes kann schnell herausgefunden werden, ob das kleine Wesen sich wohlfühlt. Durch die Mimik bringt es seine Gefühle zum Ausdruck. Im Verlauf des Heranwachsens erlebt das Kind, dass sich Gegenstände anders anfühlen. Sie beginnen, einen Bezug dazu herzustellen. Psychomotorik.de bietet viele Hintergrundinformationen zur Entwicklung von Kindern und zum Ausbau ihrer Fähigkeiten.

psychomotorische Bildungsziele

Auf Psychomotorik.de sind unterschiedliche Bildungsziele zusammengefasst, die sich mit den Kernkompetenzen befassen. Dazu gehört unter anderem die Kreativität und die Selbstbeherrschung sowie die Mitbestimmungsfähigkeit und soziale Kompetenz. All diese Fähigkeiten helfen den Kindern, sich im Leben zurechtzufinden und das Selbstbewusstsein zu stärken.

Unterschiedliche Kategorien der Psychomotorik

Als Grundlage geht die Psychomotorik davon aus, dass die psychischen Vorgänge wie beispielsweise die Konzentration, die Emotionalität und die Persönlichkeitsstruktur die Bewegung des Menschen beeinflussen. Die unterschiedlichen Kategorien der Psychomotorik beruhen daher auf dem Konzept, die Bewegung und die Wahrnehmung im gleichen Verhältnis zu fördern und zu unterstützen. Unterschiedliche Psychomotorik-Schulen setzen auf das Zusammenspiel der psychischen, emotionalen und seelischen Entwicklung in Verbindung mit dem Ausbau der Wahrnehmung und Motorik. Dabei werden die sozialen und materiellen Einflüsse auf die Psyche und Motorik vordergründig berücksichtigt. Die Einrichtungen, die sich mit der Psychomotorik des Menschen auseinandersetzen, unterscheiden sich in erster Linie in der Begründung, wodurch auffälliges Verhalten und Bewegungsbeeinträchtigungen entstehen. Daher unterscheiden sie in pädagogischer, medizinischer und psychologischer Hinsicht, welches sich im praktischen Vorgehen widerspiegelt. Die unterschiedlichen Konzepte beruhen daher auf den Kategorien der Psychomotorik, die unter anderem die Bewegungstherapie, Motopädagogik, die Bewegungstherapie und die Mototherapie umfassen, worauf die Therapiestunden aufgebaut werden.

Verhaltensauffälligkeiten spielerisch therapieren

Die unterschiedlichen Kategorien der Psychomotorik helfen den Kindern dabei, ihre Körperwahrnehmung zu verbessern, Ängste zu nehmen, soziale Kompetenz zu erlangen und sie für die Umwelt zu stärken. Zum ersten Mal wurden psychomotorische Einheiten von Ernst Kiphard in den 1950er Jahren eingesetzt, um aggressive Kinder und Jugendliche dazu zu bewegen, ihre Verhaltensauffälligkeiten im Sport positiv einzusetzen und damit eine emotionale Entwicklung voranzutreiben. Die unterschiedlichen Defizite wurden in Kategorien der Psychomotorik integriert, um systematisch ein Bewegungsangebot aufzubauen. Die Kinder erleben, dass ihre besonderes Verhalten nicht nur als negativ gesehen wird, sondern vielmehr auch positiv sein kann. Es entsteht eine Entwicklung, wo die Kinder lernen, ihre Beeinträchtigung im positiven Sinne einzusetzen.

Wahrnehmungsschulung in der Physiomotorik

Die Wahrnehmung wird im Alltagsleben mit visuellen und akustischen Sinneswahrnehmungen in Verbindung gebracht. Doch gehören zur Psychomotorik Wahrnehmung auch die vestibulären (das Gleichgewicht), die taktilen (Tasten und Berühren) und die kinästhetischen Sinne (Empfindungen der Bewegung), die besonders geschult werden müssen. Denn sie sind grundlegend wichtig für die Wahrnehmungsentwicklung. Dadurch erhält das Kind Informationen aus seiner Umwelt und von seinem Körper. Die Wahrnehmung erfolgt durch Sehen, Schmecken, Fühlen, Hören und Riechen. Ein gut ausgebildetes Wahrnehmungssystem ermöglicht dem Menschen, die Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten. Spezielle Übungen die auf die Wahrnehmung abzielen sind mit dem entdecken von Gegebenheiten und Gegenständen eng verbunden. Es werden unmittelbare Erfahrungen gesammelt, die im engen Zusammenhang stehen. Eine ausgeprägte Wahrnehmung ist daher wesentliche Grundlage für die Körpererfahrung und somit gleichzeitig der Zugang zur Umwelt. Gerade für Kinder stellt die Wahrnehmung die Wurzel der Erfahrung dar, worauf weiteres verstehen und lernen aufbaut.

Die Rolle der visuellen Wahrnehmung

Die Psychomotorik Wahrnehmung stellt die Visualisierung deutlich in den Vordergrund und misst ihr eine tragende Rolle zu. Denn zuerst wird alles erst einmal mit dem Auge erfasst, bevor die anderen Sinne zum Tragen kommen. Im Besonderen ist bei unterschiedlichen Übungen die Auge – Hand Koordination häufig gefordert. Die spezielle Wahrnehmungsschulung fördert daher die Wahrnehmungsfähigkeit und verbessert die Handlungsfähigkeit. Bewegung und Wahrnehmung sind engmaschig miteinander verknüpft und führen zu einem einheitlichen Verständnis. In der Psychomotorik Wahrnehmung beinhaltete Übungen zielen darauf ab, die Kinder spielerisch dazu zu animieren, ihre unterschiedlichen Sinne einzusetzen und den Wahrnehmungsprozess zu verinnerlichen.

Die Bedeutung von Psychomotorik

Psychomotorik ist unter anderem als Methode in der Heilpädagogik angesiedelt. Sie kommt dort als Erziehung durch Bewegung zum Einsatz. Der Begriff setzt sich aus den beiden Worten Psyche und Motorik zusammen. Dabei stehen die beiden Begriffe in einer wechselseitigen Beziehung zueinander. Sie funktionieren niemals getrennt voneinander und umfassen die Beziehung zwischen Körper und Geist. Grundlegend wird ein religiöses Menschenbild vorausgesetzt, welches die kognitiven Fähigkeiten, die Psyche, die Emotion und die Bewegung umfasst, die zur Entwicklung der psychosozialen Handlungskompetenz des Menschen beiträgt. Die spezielle Methodik der Psychomotorik ist demnach eine pädagogische Haltung, die der Pädagoge gegenüber dem Menschen aufbaut und dementsprechend eine psychomotorische Entwicklungsförderung gestaltet.

Bewegungs- und Wahrnehmungsförderung

Die Psychomotorik geht von der Grundlage aus, das Selbstvertrauen durch Bewegungs- und Wahrnehmungsförderung erzeugt wird. Diese Förderung ist die substanzielle Voraussetzung für alles Lernen, gerade in der Auseinandersetzung mit der Umwelt, die den Menschen umgibt. Kinder lernen in die Psychomotorik die Verbesserung der Körperwahrnehmung, der Körpervorstellung und der Körperbeherrschung. Es entsteht eine Optimierung der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Daraus ergibt sich das sogenannte Selbstkonzept.

Praxisnutzen

Dem Kind wird in der Praxis die Möglichkeit geboten, durch Psychomotorik seinen Körper zu erleben und Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Dieses geschieht sowohl mit dem Körper wie auch mit Gegenständen, die während einer Gruppenstunde zum Einsatz kommen. Die Kinder lösen Aufgaben in der Gruppe, wodurch die Sozial-, Sach- und Ichkompetenz deutlich verbessert wird. Die psychomotorische Förderung unterstützt die Reifung durch körperliche Bewegung. Der Begriff psychomotorisch kennzeichnet das Zusammenspiel von motorischen und psychischen Vorgängen.

Mit Rollenspielen Situationen und Erlebnisse thematisieren

Rollenspiele sind ein guter Katalysator, um erlebte Dinge zu verarbeiten und Situationen aufzuarbeiten. Gerade Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren erleben viele neue Situationen, die sie bewältigen müssen, um sie zu verstehen. Daher erfreuen sich Rollenspiele in dieser Altersgruppe einer großen Beliebtheit. Neben dem eigentlichen Rollenspiel finden meist noch Parallelspiele in dieser Altersgruppe statt, wodurch erste soziale Kontakte entstehen und eine vorsichtige Annäherung an ein oder mehrere Kinder erfolgt. Gerade bei jüngeren Kindern wird meist nicht gemeinsam, sondern nebeneinander her gespielt.

Lieblingsrollen der Kinder

Im Rollenspiel mit Kindern beruhen die beliebtesten Formen auf der Grundlage von Vater-Mutter-Kind-Spielen. Ebenso sind Tierrollen sehr beliebt. Dabei sind es Hunde, Katzen oder Dinosaurier, welche die Kinder darstellen möchten – oft auch viele andere Tiere, mit denen sie teilweise im Alltag zu tun haben bzw. die sie gut kennen und schätzen.
Das Rollenspiel Vater-Mutter-Kind ermöglicht den Kindern, Erlebnisse aus der Erwachsenenwelt nachzuahmen und sie für sich und ihre eigene Orientierung zu nutzen und sich zu festigen. Oftmals wird von den Kindern der Übungsleiter mit einbezogen. Dabei spiegeln sie eine andere Person wider. Die Rollenspiele entwickeln sich aus dem freien Spiel heraus, wobei das Kind den Impuls für diese Spielform gibt. Durch die Interaktion zwischen den spielenden Kindern und dem Übungsleiter werden Impulse gesetzt, die die Aktivität des Rollenspiels anregen. Neben der Beobachtung des Verhaltens sorgt der Pädagoge für Anreize, die das Verhalten der Kinder verstärkt. Durch die Präsenz des Pädagogen wird der Weg der Kinder in die Selbständigkeit unterstützt und gleichzeitig eine Vertrauensbasis aufgebaut.

Im Rollenspiel die Frage nach dem: Wer bin ich? Beantworten

Die Rollenspiele in der Psychomotorik fördern die eigene Wahrnehmung und unterstützen bei der Selbstfindung. Die Frage kann jedoch nie erschöpfend beantwortet werden. Lediglich bieten die Rollenspiele und die Grundlagen der Psychomotorik die Möglichkeit, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen die Kinder sich selbst entwickeln können. Sie lernen Dimensionen wie Zeit und Raum zu erfassen und machen Erfahrungen im Bereich von zwischenmenschlichen Beziehungen, die sie für das künftige Leben rüsten. Die Prinzipien der Psychomotorik sind daher genau auf die Bedürfnisse der Kinder ausgelegt.

Einbindung von Bewegungsspielen in der Psychomotorikstunde

Zu Beginn einer Psychomotorikstunde sind Bewegungsspiele sinnvoll, da sie auf den Bewegungsdrang der Kinder ausgelegt sind. Dabei wird überschüssige Energie durch Austoben abgebaut, bevor zu der eigentlichen, thematisierten Psychomotorikeinheit übergegangen wird. Die Bewegungsspiele sind sehr unterschiedlich. Wichtig ist aber nicht nur das themenbezogene Spielen, sondern auch das freie Spiel. Die Kinder haben bei den Spielen die Möglichkeit der freien Wahl, sodass die Tätigkeiten genau auf ihre momentanen Bedürfnisse abgestimmt sind. Vielfach wird das freie Spiel mit Rollenspielen gestaltet, wo die Kinder in eine andere Identität schlüpfen können.

Bewegungsspiele einfach durchführen

Viel überschüssige Energie können Kinder bei Feuer-Wasser-Wind abbauen und sich richtig austoben. Voraussetzung ist dabei, dass der Bewegungsraum eine gewisse Größe hat, damit die Kinder sich bewegen können. Vor Spielbeginn wird den Kindern mitgeteilt, was sie machen sollen, wenn das jeweilige Wort gerufen wird. Bei Feuer legen sie sich flach auf den Boden. Bei Wasser klettern sie die Sprossenwand hinauf oder steigen auf eine Bank. Wenn das Wort Wind gerufen wird, sucht sich das Kind einen Partner, an dem es sich festhalten kann. Wenn die Gruppe aus älteren Kindern besteht, kann das Bewegungsspiel um die Begriffe Blitz und Donner erweitert werden. Wird der Begriff gerufen, sollen die Kinder sofort stehen bleiben.

Das Spiel kann auch mit Musik begleitet werden. Jedes Mal wenn die Musik stoppt und der Begriff gerufen wird, müssen die Kinder sich dementsprechend verhalten.

Die Katze fängt die Maus

Das Katz und Maus Spiel lässt sich auch sehr gut als Bewegungsspiel einsetzen. Dafür wird ein Schwungtuch oder ein Fallschirm benötigt. Die Kinder der Gruppe spannen das Tuch auf. Ein Kind versteckt sich darunter, ein anderes Kind befindet sich auf dem Tuch. Auf allen Vieren versucht das Kind auf dem Tuch das Kind darunter zu fangen, indem es über das Tuch krabbelt. Das Kind unter dem Tuch macht sich klein und versucht, dem anderen Kind zu entwischen. Durch die Kinder, die das Schwungtuch halten, wird der Maus unter dem Tuch geholfen, da sie das Tuch in wellenförmigen Bewegungen bewegen. Das Spiel endet, wenn die Katze die Maus gefangen hat.

Entspannungsübungen in der Psychomotorikstunde

Grundlegend verfügen Psychomotorikstunden auch über eine Einheit, in der sich die Kinder entspannen können. Sie dienen zum einen dazu, Unruhe aus der Gruppe zu nehmen und zum anderen, nach erfolgten Lernübungen oder dem freien Spiel, den Kindern innere Ruhe zu vermitteln. Die Entspannungsübungen zielen darauf ab, dass die Kinder sich ihrer taktilen Wahrnehmung und die Körpererfahrung bewusst werden. Ein Stück weit gehört auch die Konzentration auf das Erlebte dazu.

Entspannungsübungen zu zweit oder in der Gruppe

Die unterschiedlichen Entspannungsübungen sind so gestaltet, dass sie zu zweit oder mit der gesamten Gruppe durchgeführt werden können. Durch die Einbeziehung der Gruppe wird das Gruppenerleben gestärkt und Vertrauen aufgebaut. Eine schöne Entspannungsübung ist Pizza backen. Dafür schließen sich zwei Kinder aus der gesamten Gruppe paarweise zusammen. Wichtig ist, dass das Kind ein gewisses Vertrauen zu der anderen Person hat, um sich wirklich fallen lassen zu können. Das eine Kind legt sich bäuchlings auf eine Matte. Das liegende Kind ist das Pizzablech, das andere der Pizzabäcker.

Mit unterschiedlichen Handbewegungen beginnt der Pizzabäcker nun, das andere Kind zu „bearbeiten“. Leichte Trommelbewegungen der Finger und Streichen mit den Handflächen über Rücken und Oberschenkel simuliert das Einfetten und mit Mehl bestäuben. Durch Klopfbewegungen wird der Teig ausgebreitet und die Zutaten verteilt. Um die Pizza zu backen, legt sich der Pizzabäcker auf das liegende Kind, welches die Wärme spürt. Die fertig gebackene Pizza wird mit der Handkante in mundgerechte Portionen geteilt. Bei dieser beschriebenen Psychomotorikübung liegt das Ziel auf der taktilen Wahrnehmung, der Konzentration und vor allen Dingen auf der Körperwahrnehmung.

Als Gruppenübung bieten sich die Heizdecke und die Waschstraße an. Um die Heizdecken-Übung durchführen zu können, werden Bierdeckel benötigt. Ein Kind aus der Gruppe legt sich auf eine Matte und wird von den anderen Kindern mit Bierdeckeln zugedeckt. Das liegende Kind hat die Augen geschlossen und sollte das Auflegen der Bierdeckel nicht spüren. Nachdem das liegende Kind komplett mit Bierdeckeln bedeckt ist, kann es entscheiden, ob die Bierdeckel von den anderen Kindern wieder entfernt werden oder ob es sie einfach abschütteln möchte.

Die Entspannungsübung zielt darauf ab, durch die kinästhetische und taktile Körpererfahrung die eigene Körperwahrnehmung zu verbessern.

Gruppenerfahrung und Empfindung

Gerade in der Psychomotorik ist die eigene Wahrnehmung, das Erleben mit den Sinnen und die Umsetzung ein Hauptaspekt, der gerade für Kinder sehr wichtig ist. Sie lernen dabei, sich selbst einzuschätzen und Empfindungen zu deuten und zu verarbeiten. Sie werden dadurch gestärkt, sich selbst etwas zuzutrauen und können somit wieder einen weiteren Schritt nach vorne wagen.

Psychomotorik in der freien Natur zur Entwicklung der Sinneswahrnehm

Viele Bewegungsräume und Entdeckungsmöglichkeiten bietet die freie Natur den Kindern und ist daher ein geeigneter Rahmen für eine Psychomotorikstunde. Sinnliche Erfahrungen erleben die Kinder auf Spielplätzen, im Außengelände des Kindergartens, im Wald oder auf Wiesen. Es werden keine zusätzlichen Hilfsmittel benötigt, da die Natur so viele Dinge hergibt. Bei einer Psychomotorikstunde im Freien wird nicht nur die Sinneswahrnehmung, sondern auch die Körperwahrnehmung geschult und soziale Lernerfahrungen erlebt.

Sinneswahrnehmung fördern

Die Sinneswahrnehmung bezieht sich nicht nur auf das Visuelle. Vielmehr gehört auch das taktile und auditive Erleben dazu, was in einem Bewegungsraum nur schwer möglich ist. Alle Sinne werden angesprochen und mit Reizen angeregt. Dazu gehört beispielsweise das zwitschern von Vögeln, das Knacken von Ästen oder das Rauschen der Blätter im Wind. Mit den Händen und Füßen können Untergründe ertastet werden. Im Freien sind die Untergründe sehr unterschiedlich.

Mals sind sie weich und mit Moos bedeckt, mal sind sie mit Wurzeln von Bäumen durchzogen. Den Füßen und Händen bietet sich immer wieder ein anderer Eindruck, der durch die Kinder beschrieben werden kann. Unterschiedliche Übungen können in der freien Natur durchgeführt werden. Beispielsweise stellen sich die Kinder hintereinander auf, nehmen en Seil in die Hand und schließen dabei die Augen. Das andere Ende des Seils hält der Übungsleiter in der Hand. Die Kinder werden jetzt am Seil durch das Gelände geführt und können dabei erleben, wie unterschiedliche die Beschaffenheit des Bodens ist.

Die Übung zielt darauf ab, den Tastsinn der Kinder zu schulen. Dabei sollen sie sich mithilfe ihrer taktilen Wahrnehmung orientieren. Mit den Füßen erfassen sie die unterschiedlichen Untergründe, ohne dafür die visuellen Fähigkeiten einzusetzen. Eine wichtige Voraussetzung für diese Übung ist das Vertrauen der Kinder, welches sie dem Übungsleiter entgegen bringen.

Eine weitere Übung stärkt auch den Tastsinn. Die Kinder stellen sich an einen Baum und berühren mit geschlossenen Augen die Rinde. Sie ertasten unterschiedliche Bereiche und erfahren dadurch, wie die Beschaffenheit ist. Genauso kann die Beschaffenheit der Blätter ertastet werden.

Nutzung von Psychomotorik-Materialien im Außenbereich

Viele Materialen aus der Psychomotorik können auch im Freien genutzt werden. Dazu gehört beispielsweise das Schwungtuch. Aber auch die unterschiedlichen Geräte, die auf Spielplätzen zu finden sind, fördern die Konzentration, Motorik und den Gleichgewichtssinn. Seilgärten und Klettergeräte, aber auch Ballspiele erleben die Kinder auf eine besondere Art und Weise. Sie lernen, Vertrauen in sich selbst zu fassen. Der Bewegungsdrang der Kinder kann wunderbar durchlaufen, rennen, toben und spielen ausgelebt werden.

Nutzung von Alltagsmaterialien in der Psychomotorik

Im täglichen Leben gibt es viele unterschiedliche Materialien, die in einer Übungsstunde Verwendung finden können. Die Alltagsmaterialien umfassen Dinge des täglichen Gebrauchs wie beispielsweise Wäscheklammern, eine Zeitung, Deckel von Getränkeflaschen, unterschiedliche Dosen und Töpfchen. Durch die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten entstehen neue, veränderte Möglichkeiten, die die Kinder spielerisch umsetzen können. So erlernen sie den natürlichen Umgang und können einen Bezug zu den Gegenständen aufbauen.

Die Alltagsmaterialien brauchen, im Gegensatz zu anderen Großgeräten oder Hilfsmitteln, wenig Platz. Es reicht schon ein kleinerer Bewegungsraum, um die Kinder für die neuartigen Materialien zu begeistern.

spielerischer Einsatz von Alltagsmaterialien

Kleinmaterialien wie Bierdeckel können überall erstanden werden. Verschiedene Gastwirte stellen sie sogar kostenlos zur Verfügung. Unterschiedliche Spiele lassen sich in der Psychomotorikstunde mit Bierdeckel schnell und einfach umsetzten.

1. Werfen von Bierdeckeln
Austoben können sich die Kinder beim Bierdeckelwerfen. Ziel der Übung ist, mit den Bierdeckeln so zu werfen, dass er auf einer Matte oder in einem ausgelegten Reifen landet. Die Entfernung zwischen dem Ziel und den Kindern sollte dem Alter entsprechend ausgelegt sein, damit auch die Chance besteht, den Bierdeckel richtig zu platzieren.
2. Balancieren von Bierdeckeln
Das Balancieren von Bierdeckel kann mit einem oder mehreren Bierdeckeln durchgeführt werden. Jedes Kind bekommt beispielsweise einen Bierdeckel und positioniert diesen auf der Fingerkuppel. Die Aufgabe der Übung besteht darin, dass die Kinder den Raum mit dem Bierdeckel durchqueren, ohne ihn fallen zu lassen. Diese Übung dient der Schulung der Koordination sowie der Motorik.
3. Auf Bierdeckel einen Fluss überqueren
Die Kinder bekommen einen Stapel von Bierdeckeln in die Hand. Um den Fluss überqueren zu können, müssen sie einzelne Bierdeckel vor sich auf den Boden legen, um den nächsten Schritt machen zu können. Die Aufgabe besteht darin, dass die Kinder ihren Weg durch den Raum finden und sich dabei darauf konzentrieren, nicht neben die Bierdeckel zu treten. Neben einem hohen Maß an Konzentration werden gleichzeitig der Gleichgewichtssinn und die Motorik gezielt geschult.

Entspannungsübung mit Bierdeckeln

Nachdem die Kinder die unterschiedlichen Spiele sehr aktiv erlebt haben, gehört natürlich auch die entsprechende Entspannung dazu, die auch mit Bierdeckeln erfolgen kann. Diese Übung wird von zwei Kindern zusammen durchgeführt. Das eine Kind legt sich mit dem Rücken auf eine Matte. Das andere Kind nimmt die Bierdeckel und bedeckt den gesamten Körper damit. Es entsteht eine Decke aus Bierdeckeln. Das liegende Kind kann sich dabei wunderbar entspannen.

Die unterschiedlichen Übungen lassen sich auch mit anderen Alltagsmaterialien wie beispielsweise einer Zeitung durchführen.